Sister distribution
posterGHOSTLIGHT

GHOSTLIGHT

Ein Film von Kelly O’Sullivan & Alex Thompson
Vereinigte Staaten - 2024 - 115'
Kinostart: 10.07.2025

Als der melancholische Bauarbeiter Dan sich von seiner Frau und seiner Tochter entfernt, entdeckt er in der Aufführung von Romeo und Julia in einem örtlichen Theater Gemeinschaft und Sinn. Als das Drama auf der Bühne beginnt, sein eigenes Leben zu spiegeln, sind er und seine Familie gezwungen, einen persönlichen Verlust zu verarbeiten.

«Oft verzweifelt man am zeitgenössischen amerikanischen Kino, das allzu formatiert erscheint. Und dann kommt ein Film wie Ghostlight – inszeniert von zwei weitgehend unbekannten Regisseur:innen, Kelly O’Sullivan und Alex Thompson, ohne Stars im Abspann – und entpuppt sich als wahre Überraschung. Es ist umso bemerkenswerter, da der Film ein altbekanntes Thema behandelt: die heilende Kraft der Kunst, insbesondere des Theaters – ein Motiv, das bereits unzählige Male in Fiktionen und Dokumentationen aufgegriffen wurde. Doch hier wird es mit einer seltenen Intelligenz und Sensibilität verhandelt, die einem oft strapazierten Diskurs neue Tiefe verleiht.

Vor allem richtet Ghostlight den Blick auf die leisen, aber tiefgreifenden Folgen toxischer Männlichkeit. Dan, wie viele Männer seiner Generation, ist gefangen in einem dumpfen, ihn zermürbenden Zorn: Er ist unfähig, seine Gefühle zu erkennen oder auszudrücken. Doch genau darin liegt der Schlüssel zur Heilung: Emotionen zuzulassen ist der erste notwendige Schritt, um jenes Trauma zu verarbeiten, das die Familie zu überleben versucht – mehr noch als das laufende Gerichtsverfahren, das Schuldzuweisungen sucht, obwohl letztlich alle Beteiligten Verantwortung tragen.

All das wird mit grosser Feinfühligkeit vermittelt, mehr angedeutet als ausgesprochen. Und auch wenn die Versöhnung am Ende durch Vergebung geschieht, bleibt das Happy End verhalten. Es verweist auf die stille Symbolik des Titels, der erst im Abspann erscheint: „Ghostlight“ bezeichnet die Sicherheitslampe, die nachts die Bühne beleuchtet – ein Hoffnungsschimmer in der Dunkelheit.»
Mathieu Loewer, Le Courrier

« Ghostlight – Eine bittersüsse Familienchronik, die man nicht verpassen sollte
Ein Film mit unbekannten, aber grossartigen Schauspieler:innen – eine echte Familie spielt eine Familie –, inszeniert von einem Paar, das auch im echten Leben zusammen ist. Jede Figur, ob in einer grossen oder kleinen Rolle, ist präzise und liebevoll gezeichnet: witzig, berührend, durch und durch menschlich („Ich bin die einzige Zicke in der Truppe“, sagt Rita). Ghostlight verzichtet auf dramatische Effekthascherei und lässt seinen Figuren Raum zu atmen – zu leben, zu lachen, zu leiden. Wer bei diesem Film über die Unmöglichkeit des Trauerns weder weint noch lacht, sollte besser weiterziehen – ich bin mir nicht sicher, ob ich diesen Menschen überhaupt kennenlernen möchte.»
Jean-Baptiste Morain, Les Inrockuptibles

«Dieser Spielfilm nimmt sich die Zeit, all jene ins Auge zu fassen, die das amerikanische Kino sonst übersieht – jene, die aus einem zerbrochenen, verfälschten Traum gefallen sind. Die natürliche Empathie der beiden Regisseurinnen – niemals mitleidheischend, sondern immer auf Augenhöhe mit dem ramponierten Stolz ihrer Held:innen – spiegelt sich in einer Inszenierung, die Ellipsen gekonnt nutzt und so verhindert, dass diese „alltägliche“ Tragödie im Kitsch versinkt.»
Xavier Leherpeur, La Septième Obsession

«Alle Schauspieler sind echte Profis, die es mühelos schaffen, dem Publikum vorzugaukeln, sie seien Amateure in einer kleinen Theatertruppe, obwohl sie aussergewöhnlich talentiert sind. Besonders hervorzuheben ist die grossartige Schauspielerin Dolly de Leon, die zunächst mit Lav Diaz arbeitete und später eine bedeutende Rolle in Triangle of Sadness von Ruben Östlund, dem Gewinner der Goldenen Palme 2022, spielte. Seitdem ist sie regelmässig in US-Filmen zu sehen, zuletzt in Between the Temples von Nathan Silver und Jackpot! von Paul Feig. Und dann gibt es die Schauspieler, die die Mitglieder der Familie Mallen-Kupferer verkörpern. Im wahren Leben ist Tara Mallen die Ehefrau von Keith Kupferer, und Katherine Mallen Kupferer ihre Tochter. Keith Kupferer liefert eine unglaublich emotionale und authentische Darstellung eines traurigen Arbeiters, der das Glück wiederentdeckt, als er zufällig die Kunst des Theaters entdeckt. Berührend und wunderschön – ein grossartiger Film, den man unbedingt gesehen haben sollte: Danach fühlt man sich einfach besser.»
Jean-Max Méjean, Il était une fois le cinéma

Mit Keith Kupferer, Katherine Mallen Kupferer, Tara Mallen, Dolly De Leon
Drehbuch Kelly O'Sullivan Kamera Luke Dyra Schnitt Mike S. Smith Produktion Little Engine & Runawaway Train