Drei Geschwister sind die jüngste Generation einer Puppenspielerfamilie, die ihr Vater mit Leidenschaft anführt. Auf ihre Art sind sie Magier, können von ihrer Kunst aber kaum leben. Ein Gefühl von Berufung hält die Truppe zusammen, zu deren Fortbestehen auch die Großmutter ihren Teil beiträgt: als Schneiderin ebenso wie als Hüterin von Erinnerungen und Weisheiten. Doch dann lässt ein tragisches Ereignis den Wunsch der Geschwister, die Familientradition fortzuführen, ins Wanken geraten. Philippe Garrel zeigt sich als Meister seines Metiers. Er erforscht Themen, die ihm am Herzen liegen: Liebe, Freundschaft, Trauer, Vaterschaft und die Figur der verfluchten und selbstzerstörerischen Künstlerseele. Das Berührendste aber ist der zärtliche und romantische Blick auf die Familie als Zufluchtsort, zumal Garrel für diesen Film zum ersten Mal seine drei Kinder vor der Kamera versammelt hat. Mit der Präzision eines Dokumentarfilmers wirft er einen Blick auf eine Welt, in der die Traditionen aussterben. Unterstützt von einigen der besten ihres Fachs, darunter Kameramann Renato Berta, erweckt Garrel den Puppenzauber zum Leben. Seine intuitive und präzise Komposition schenkt uns Momente von umwerfender Schönheit. Berlinale