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posterONLY THE RIVER FLOWS

ONLY THE RIVER FLOWS

Ein Film von Wei Shujun
China - 2023 - 101'
SUISA 1020.164

Regen. Kinder spielen in einer Ruine Gangsterjagd. Draußen wütet die Abrissbirne. Der Polizeichef im Büro bei einer Runde Tischtennis. In einer Pause hält er seinen Untergebenen einen Vortrag über Arbeitsmoral – und erzählt Kommissar Ma Zhe, dass im Ort ein Kino geschlossen wird: ideale Büroräume für sein Team! Am Fluss. Die Kamera nähert sich einer alten Frau: der Blick des Täters? Wenig später wird die Leiche der „vierten Großmutter“ gefunden. Die darauffolgenden Ermittlungen gleichen einer wilden Irrfahrt des fliegenden Holländers: immer neue Fakten und Funde, doch keine Gewissheit. Und Trost gibt es in dieser gottverlassenen Welt ohnehin nicht. (Katja Wiederspahn, Viennale)

«Eine puzzleartige Hommage an das Noir-Genre selbst, mit Anklängen an Jean-Pierre Melville, Chinatown und Memories of Murder.»
The Hollywood Reporter

«Only the River Flows hat alle Zutaten eines klassischen Crime-Thrillers. Und doch ist die Adaption einer Novelle des Schrifstellers Yu Hua viel mehr als das. Meisterhaft verbindet Regisseur Wei Shujun die Nachforschungen des Protagonisten mit dessen persönlicher Abwärtsspirale und den gesellschaftlichen Zwängen. Der Grundton ist düster, die Stimmung nass-kalt. Hin und wieder lockern aber auch skurrile Humoreinschübe das Geschehen auf. Fans restlos auserklärter Filme seien dennoch gewarnt: Zum Ende hin wird es immer mysteriöser!»
Christopher Diekhaus, «11 Kino-Highlights für den Monat März», Cineman

«Der Regisseur mit Jahrgang 1991 empfiehlt sich mit seinem stimmigen Film noir als eine spannende neue Stimme des chinesischen Kinos.»
Simon Eberhard, Outnow

«Die finstere Atmosphäre der Handlung – die noch verstärkt wird durch die Sorgen um das Baby von Ma Zhes Frau Bai Jie, das möglicherweise behindert zur Welt kommen wird – hat Kameramann Chengma Zhiyuan in eine kongeniale Bildersprache umgesetzt. Von Einstellung zu Einstellung wird sie düsterer, je mehr sich Ma The ins Dickicht seiner eigenen Ermittlungen verstrickt. Die Schauspieler, allen voran Zhu Yilong als getriebener Ermittler, überzeugen durch Understatement. Er zeigt die Einsamkeit eines Menschen, der hin und her gerissen wird von Zweifeln.»
Gaby Sikorski, Programmkino.de

«Die Geschichte einer tragischen Mordserie im ländlichen China des Jahres 1995 beginnt als klassischer Noir-Thriller, strebt dann aber ins Poetisch-Surreale. Hin zu Träumen und Projektionen.»
Lucas Barwenczik, Kino-Zeit.de

«Es regnet viel in diesem Film, und fast immer wird geraucht. Und nicht nur in diesen Punkten erinnert »Only the River Flows«, der dritte Spielfilm von Wei Shujun, an den französischen Film noir der 70er und 80er: Auch die tristen Vorstadtszenerien in stylish-düsteren Bildern, die melancholischen Helden und die seltsamen Verbrechen und auch die bedächtige Erzählweise, die manchmal von ziemlich absurdem Humor aufgelockert wird, scheint vertraut. Die Liebe zu dieser Art Kino spricht aus jeder einzelnen Szene von Shujuns Film, der auf analogem Material gedreht wurde und nicht nur stilistisch »retro« ist: Er spielt auch in der Vergangenheit, in der chinesischen Provinz Mitte der 1990er Jahre.»
Patrick Seyboth, epd Film

«Regisseur Shujun Wei spielt mit dem Symbolgehalt der Bilder. Genauso wie der Fall, von dem er erzählt, bewahren sie ein Geheimnis. Einen magischen Rest, der sich dagegen stemmt, ausgedeutet zu werden. Die Ermittlungsarbeit wird in „Only the River Flows” zum Schöpfungsakt einer Erzählung, der Inspektor in seinem Kino-Hauptquartier zum Schnittmeister der Wahrheit. Glücklich macht ihn diese Erkenntnis nicht. Dann setzt wieder der Regen ein. »
Simon Rayß, Tagesspiegel

«Die Mordermittlung treibt den Film voran. Der Clou des Ganzen liegt aber darin, dass die aus Perspektive des Ermittlers anfangs scheinbar klaren Fakten immer mehr zwischen seinen Händen zerrinnen. Ma Zhe wird von dem Bösen verschlungen, gegen das er vorgehen wollte. Alles scheint möglich. Die Wahrheit aber scheint ungreifbar. Solche Unsicherheiten sind im China von heute schon hochpolitisch.»
Rüdiger Suchsland, SWR

Mit Zhu Yilong, Chloe Maayan, Hou Tianlai, Tong Linkai

Drebuch und dialoge Kang Chunlei und Wei Shujun Kamera Chengma Ton Tu Tse-Kang und TuDuu-Chih Schnitt Matthieu Laclau Produktion KXKH Film